Yoga, ist das Zur-Ruhe-kommen des Geistes, so kann man die Worte aus Patanjalis Yogasutra 1.2. übersetzen.
Um diesen Zustand zu erreichen, gibt uns Patanjali des 8-gliedrigen Yogaweg and die Hand.
Der 8-gliedrige Weg im Überblick:
Die Yoga-Sutras umreißen die acht Glieder des Yoga, ein praktischer Leitfaden, wie man ein zielgerichtetes und sinnvolles Leben führt.
Dieser Artikel konzentriert sich auf das erste Glied, Yama.
Yama, was ursprünglich „Zaum“ oder „Zügel“ bedeutete, bezieht sich auf Beschränkungen, die wir uns selbst auferlegen, um uns auf dem Weg zu unserem endgültigen Ziel zu führen. Sie sollen uns auch helfen, in Harmonie mit anderen um uns herum zu leben. In die Praxis umgesetzt, sollen diese fünf Yamas helfen, ein ausgeglicheneres und erfüllteres Leben zu führen.
Lass dich von dem Wort „Yamas“ nicht einschüchtern – diese lassen sich auf ein paar einfache Fakten reduzieren, die dir wahrscheinlich als kleines Kind beigebracht wurden: Nicht lügen! Nicht stehlen! Überanstreng‘ dich nicht! Sei nicht egoistisch!
Unsere Yoga-Praxis kann tatsächlich dabei helfen, diese Grundsätze in unserem täglichen Leben lebendig sein zu lassen.
Wir müssen einfach das, was wir als Kinder gelernt haben, in die chaotischen Situationen integrieren, in denen wir uns mit zunehmendem Alter befinden. ;-)
Ahimsa
Dies bedeutet, dein Bestes zu geben, freundlich zu zugewandt zu sein. Dazu gehört auch, deinen Umgang mit anderen zu beobachten. Bist du freundlich oder wertend?
Satya
Satya ist das Sanskrit-Wort für Wahrheit. Aber nicht nur nicht lügen – ehrlich sein, damit du dein wahres Selbst finden kannst. ⠀
Es bedeutet wahrheitsgemäß zu beobachten, wie du dich fühlst und zu verstehen, wo deine Grenzen liegen.
Asteya
Asteya ist das Sanskrit-Wort für „nicht stehlen“. Aber nicht nur materielle Dinge – auch geistig und körperlich von anderen UND dir selbst. Denk an deine Zeit – übertreibst du es oft und „stiehlst“ dir selbst Zeit für Dinge wie Selbstfürsorge?
Brachmacharya
Brahmacharya ist die Aufrechterhaltung der Vitalität durch Mäßigung. Mäßigung in Worten, Gedanken und Taten. Es ist eine Balance zwischen Genuss und Zurückhaltung. In einer Welt, die mit Reizen überfüllt ist, hilft uns das Treffen kluger Entscheidungen darüber, was wir lesen, hören, tun, essen und kaufen, ein erfülltes Leben zu führen, anstatt eines des Überflusses.
Aparigraha
Ein Teil unserer Yoga-Praxis ist es, den natürlichen Zustand des Geistes zu finden, in dem du das Leben wirklich genießen und mit ihm zufrieden sein kannst. Hier wird Gier thematisiert. Du fängst an, mehr zu wollen, als du brauchst? Dann ist das, was du hast, nie genug. Und wie kannst du mit deinem Leben im Reinen sein, wenn du dich so fühlst?
Als Menschen sind wir eine seltsame Spezies. Wir hinterlassen oft Spuren des Unbehagens. Wir entscheiden uns für die „nette“ Antwort, schmälern unsere Integrität und vermissen oft eine tiefe Verbundenheit zu anderen Menschen.
Gleichzeitig sagen wir „ja“, wenn wir „nein“ meinen, und planen dann, wie wir wieder aus unserem „ja“ herauskommen. Wir verletzen andere mit unseren nachlässigen Worten. Wir nehmen uns nicht die Zeit, die weitreichenden Folgen unseres Verhaltens zu erkennen.
Vielleicht sind dies die Dinge, die Patanjali berücksichtigte, als er den achtgliedrigen Pfad anlegte. Der Weg vom Leiden zur Freiheit, sagt er uns, besteht darin, mit den Yamas oder Fesseln zu beginnen. Wir beginnen den Weg nicht mit grandiosen Versuchen, etwas zu sein, was wir nicht sind. Stattdessen beginnen wir damit, uns davon abzuhalten, das zu sein, was wir sind: sorglose Teilhaber am Schmerz und Leiden der Welt. So wie eine gerichtliche einstweilige Verfügung jemanden vor dem Übergriff eines anderen schützt, fordert uns Patanjali auf, uns selbst eine einstweilige Verfügung zu erteilen, um uns davon abzuhalten, jemandem Schaden zuzufügen.
Mit den Yamas erinnert uns Patanjali daran, dass alles relational ist. Und so fragt er uns: Wie geht es dir mit deinen Beziehungen? Schaffst du Zwietracht, die deinen Geist und dein Leben in Turbulenzen stürzt? Oder schaffst du Harmonie, die deinen Geist und dein Leben in Richtung Ruhe bewegt und andere ermutigt?
Wenn du auf dem Yoga-Pfad sein möchtest, beginn‘ hier.
Betrachte all deine Beziehungen – zu deiner Familie, Freunden, zu deinem sozialen Umfeld, deinem Planeten und allen anderen fühlenden Wesen (einschließlich dir selbst) – und halte dich davon ab, in all diesen Beziehungen Schaden anzurichten.
Die Yamas beschreiben also den gesamten Stoff unseres Lebens: physisch, mental, emotional, spirituell und sozial.
Die Yamas konzentrieren sich auf die ethischen Standards, wie wir uns im täglichen Leben verhalten sollten, und auf das Verhalten, das wir in Interaktionen mit uns selbst und anderen entwickeln sollten.
Wenn wir die Yamas in unser Leben, unsere Handlungen, Gedanken und Worte integrieren, beginnen wir auch, von einem Ort höheren Bewusstseins und authentischen Selbstes aus zu handeln.
Einfach ausgedrückt sind Yamas die universellen Praktiken, die sich auf „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest“ beziehen.
Insgesamt sind die Yamas wie eine persönliche Karte, wohin wir auf unserer Lebensreise gehen.
Die Yamas geben uns die Möglichkeit, unsere Beziehung zu uns selbst zu beobachten und führen uns dazu, unsere Rollen durch tägliche Übung, Beobachtung und Selbstreflexion zu stärken.
Probier' es doch mal aus - schau wie sich deine Sicher der DInge und deiner Welt verändert, wenn du sie unter dem Gesichtspunkt der Yamas betrachtest und auch danach handelst...
Schreib uns gern deine Gedanken dazu.